Müheloser Atem im Yoga-Unterricht
Im Yoga-Unterricht wird oft angeleitet, dass der Atem bei einer bestimmten Bewegung in eine bestimmte Richtung fließen soll. Im Ausatem lässt Du Dich tiefer in die Vorbeuge sinken… Im Einatem richtest Du Dich auf und streckst die Arme Richtung Himmel… Wer kennt diese Ansagen nicht?
In fließenden Bewegungsabläufen kann eine bewußte und gerichtete Atembewegung eine schöne Unterstützung sein. Allerdings nur, wenn Du Dir die Freiheit nimmst, Dein eigenes Tempo zu wählen. In statischen Yoga-Haltungen kann der Atem Ruhe und Stabilität geben, oder Hinweise zur Ausrichtung.
Ich möchte dazu ermutigen, die Atemansagen im Yoga-Unterricht nicht ganz so wichtig zu nehmen. Ich würde meine Atemansagen gern als Anregung verstanden wissen, nicht als Anweisung. Es gibt sehr unterschiedliche Arten zu atmen – schau, was sich für Dich natürlich und frei anfühlt. Lass dem Atem Raum, so dass er ohne Mühe fließen kann. Wenn Dein Atem stockt, ist das vielleicht ein Zeichen dafür, dass Du Dich gerade zu sehr forderst.
Ein freier, müheloser Atem begleitet Dich in der Bewegung und trägt Dich in statischen Haltungen.
Generell im Yoga, aber besonders im Hinblick auf den Atem ist es wichtig, dass wir Abstand nehmen von Ansprüchen und Vorstellungen und immer mehr ins Beobachten kommen. Das gilt auch und im besonderen für das Pranayama, die gezielten Atemübungen im Yoga.
Der Atem blüht auf, wenn Du ihn freundlich und aufmerksam beobachtest und Fragen stellst, statt Forderungen.